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Kieferorthopädische Behandlung

Wann brauchst du eine Spange und welche?

Es gibt einige Fehlstellungen der Kiefer oder der Zähne, die sich mit der Zeit leider nicht von selbst regulieren oder verwachsen. Um wieder Harmonie in deine Gebisssituation zu bringen, gibt es mehrere Spangenmodelle, die wir dir und deinen Bezugspersonen erklären. Die beste Spange für dich werden wir gemeinsam aussuchen. Meistens fangen wir mit einer herausnehmbaren Spange an, die du mindestens 13 Stunden am Tag tragen solltest, sonst wird sich wenig an deinen Zähnen tun. Ob und wann du später eine feste Spange (Multiband) benötigst, hängt zu einem großen Teil auch von dir ab. Wenn du deine herausnehmbare Spange fleißig trägst, dann kann eine feste Spange oft umgangen werden.

Zweiter Termin: Fotos und Abdrücke

Wenn im ersten Termin klar wurde, dass du eine Spange brauchst, müssen wir in der zweiten Sitzung ein paar Fotos, Röntgenbilder und Abdrücke von deinen Zähnen machen. Etwa eine halbe Stunde dauert der zweite Termin. Wir benötigen ein oder zwei große Röntgenbilder von deiner Gebisssituation und Kamerafotos sowohl von deinen Zähnen als auch von deinem Gesicht in unterschiedlichen Blickwinkeln. Um eine Spange individuell für deine Zähne herstellen zu können, brauchen wir zwei Abdrücke und ein Wachshufeisen, das uns zeigt, wie du zubeißt. Auch für eine feste Spange sind Abdrücke nötig, um den Anfangszustand vor der Behandlung festzuhalten. Anhand von diesenUnterlagen wird ein für Dich individuell zusammen gestellter Behandlungsplan erstellt und an die Krankenkasse bzw. Versicherung geschickt.


Beispiele von Fehlstellungen, die eine Spange benötigen

Starker Platzmangel

Starker Platzmangel

In sehr vielen Fällen gibt es nicht genug Platz für alle Zähne im Mund. Bei diesem Platzmangel sind die Aktive Platten (APs) die beste Wahl. Hierzu wird in der Mitte jeder Spange eine Schraube platziert, die daheim vom Patienten oder von einer Bezugsperson regelmäßig aufgedreht wird, um die Kiefer zu weiten und somit mehr Platz zu schaffen.

Ap

Ausgeprägter Überbiss

Ausgeprägter Überbiss

Die Vorschubdoppelplatte (VDP) korrigiert einen starken Überbiss. Das Gitter an der Oberkieferspange hindert die Zunge daran, immer nach vorne Richtung Lippe zu wollen. Durch das Gitter kann die Zunge nicht mehr die oberen Schneidezähne nach vorne drücken.

VDP

Umgekehrter Überbiss

Umgekehrter Überbiss

Der Aktivator (AT) besteht nur aus einer einzigen Spange für beide Kiefer. Mit ihm können Kieferfehlstellungen korrigiert werden, wenn ansonsten die Zahnstellung passt. Für Patienten mit ausgeprägtem Würgereiz ist sie auch oft eine gute Alternative zu zwei einzelnen Spangen. All diese Fehlstellungen können auch später, wenn alle bleibenden Zähne im Mund sind, mit einer festen Spange korrigiert werden.

Aktivator

Welche Arten von Zahnspangen gibt es?

Herausnehmbare Spangen

 Herausnehmbare Zahnspange
Herausnehmbare Zahnspange

Herausnehmbare Spangen können in der Regel erst zum Einsatz kommen, wenn die ersten bleibenden Backenzähne hinter den Milchzähnen und alle acht bleibenden Schneidezähne (vier unten und vier oben) ganz im Mund durchgebrochen sind. Dies ist etwa im 7. bis 9. Lebensjahr der Fall. In diesem Stadium unterstützt eine Spange das Kieferwachstum und kann den Wachstumsschub sinnvoll nutzen. Ein weiterer Wachstumsschub der Kiefer passiert zwei bis drei Jahre später, wenn die restlichen Milchzähne ausfallen. Auch hier ist das Tragen einer Spange sinnvoll, wenn sie benötigt wird.

In manchen Fällen beginnen wir gleich mit einer festen Spange, dafür müssen jedoch alle Milchzähne ausgefallen und die bleibenden Zähne (fast) alle im Mund sein. All dies besprechen wir in den ersten beiden Terminen ausführlich mit dir und deinen Bezugspersonen.

Feste Spange (Multiband)

feste Spange
feste Spange

Wenn alle bleibenden Zähne im Mund sind, können wir die feste Spange kleben. In der Regel werden alle Zähne im Ober- und Unterkiefer mit Brackets versehen. Lediglich die großen Backenzähne hinten erhalten ein silbernes Band für eine gute Stabilität des Multibands. Für diese Bänder bekommst du zwei bis drei Tage vor dem Kleben der festen Spange blaue kleine Gummis zwischen die Backenzähne, damit sich die Zähne etwas auseinander bewegen. So kann nun nach zwei bis drei Tagen problemlos das Band zwischen die Zähne gleiten, ohne Druck- oder Schmerzgefühl.


Das Kleben des Multibands dauert etwa zwei Stunden. In den ersten paar Tagen danach bewegen sich die Zähne merklich, sodass sich die Spange unangenehm anfühlen kann. Dieser Zustand vergeht jedoch meist nach maximal zwei Wochen. Wir kontrollieren die Spange alle 6-10 Wochen. Die Tragedauer ist von Fall zu Fall unterschiedlich und bewegt sich für gewöhnlich zwischen einem Jahr und drei Jahren.

Wir bieten Kassenbrackets, Mikrobrackets und farblose Keramikbrackets an. In einem ausführlichen Multiband-Gespräch erklären wir dir und deiner Bezugsperson alles, was du zur festen Spange wissen musst und willst.


Uns ist die Mundhygiene während des Tragens der festen Spange äußerst wichtig. Deswegen bieten wir auch professionelle Zahnreinigungen an und beäugen sorgfältig die Mundpflege bei jeder Spangenkontrolle.


Fragen rund um die Zahnspange

Liegt eine starke Fehlstellung bei deinen Zähnen oder bei deinem Biss vor, kann man mit einer 100%igen Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse rechnen. Dennoch ist es während der aktiven Behandlung so, dass man als Versicherter einen gewissen Eigenanteil für die Krankenkasse vorstrecken muss, welchen man am Ende einer erfolgreich abgeschlossenen Behandlung wieder von der Krankenkasse zurück erstattet bekommt. Die gesetzlichen Krankenkassen möchten mit diesem Eigenanteil erreichen, dass die Behandlung am Ende mit Erfolg abgeschlossen wird, man regelmäßig zu den Kontrollenterminen kommt und mit seiner eingesetzten Spange gut umgeht. Dieser Eigenanteil beträgt 20% der gesamten Kosten der kieferorthopädischen Behandlung und wird quartalsweise (alle 3 Monate) berechnet und dem Versicherten zugeschickt. Diese Eigenanteilsrechnungen müssen gut aufbewahrt werden und am Ende bei der Krankenkasse eingereicht werden. Somit wird die Behandlung bei einem erfolgreichen Abschluss komplett von der Krankenkasse übernommen.

Prinzipiell wird zwischen einer Frühbehandlung und einer vollen kieferorthopädischen Behandlung unterschieden. Eine Frühbehandlung beginnt im frühen Wechselgebiss, wenn im Oberkiefer und Unterkiefer die bleibenden Schneidezähne und die ersten bleibenden Backenzähne hinter den Milchbackenzähnen durchgebrochen sind. Fehlstellungen die im frühen Wechselgebiss auftreten sind häufig ein Platzmangel, Kreuzbiss, starker Überbiss oder ein umgekehrter Überbiss. All diese Fehlstellungen sollten schon in jungen Jahren behandelt werden, da sie unbehandelt zu starken Einschränkungen des Wachstums der Kiefer oder auch des gesamten Gesichtes führen können. Eine Frühbehandlung dauert etwa 1,5 Jahre und wird in der Regel mit herausnehmbaren Spangen behandelt. Eine volle kieferorthopädische Behandlung wird erst begonnen, wenn bereits sehr viele bleibende Zähne vorhanden sind. Hier setzt sich die Behandlung aus verschiedenen Bereichen zusammen. Häufig wird die Behandlung mit einer herausnehmbaren Spange begonnen und falls nötig mit einer festen Spange beendet. Nach dem Entfernen der festen Spange muss nochmals eine herausnehmbare Spange für die Nacht getragen werden, damit sich die eingestellte Bisssituation nicht mehr verschiebt.

Retentionsschiene Kleberetainer Retemtionssange

Nach der Behandlung mit der festen Spange wird nochmals ein Retentionsgerät eingesetzt. In der Regel ist dies eine herausnehmbare Spange, welche die Zähne und die Kiefer in ihrer richtigen Form halten soll. Wichtig ist zu wissen, dass sich das Gesicht, sowie die Zähne immer wieder verändern im Laufe des Lebens, deshalb kann sich trotz eines herausnehmbaren Retentionsgerät die Zahnstellung wieder verändern. Eine sicherere Methode, die Zähne in der richtigen Position zu halten, ist ein Kleberetainer. Dieser ist ein feiner Draht, der auf die Innenseite der Zähne im Bereich der Frontzähne befestigt wird und somit die Zahnstellung dauerhaft stabilisiert. Dieser Retainer kann lebenslang im Mund verbleiben. Voraussetzung für einen Retainer ist eine gute Mundhygiene.